Packen Sie und los geht's! DELSEY PARIS hat sich mit der Reisezeitschrift HOLIDAY MAGAZIN zusammengetan, um Ihnen jeden Monat Insidertipps zu geben und Ihnen die Freude an unentdeckten Reisezielen zu erleichtern - denn manche Geheimnisse sind dazu da, dass man sie erzählt.
Havanna in 13 Bildern mit Urlaubsfotograf Olivier Kervern
Der Fotograf des Holiday Magazins, Olivier Kervern, hat sich auf
auf die Suche nach dem alltäglichen Havanna gemacht, nach der Stadt jenseits der klischeehaften Bilder von berühmten Denkmälern, tanzenden Menschen auf der Straße, farbenfrohen alten amerikanischen Autos, die Touristen durch die Stadt kutschieren, und alten, in bunten Farben gestrichenen Gebäuden. Seine Vision der Stadt zeigt die Menschen und Orte, wie sie sind, aus der Sicht eines neugierigen Außenstehenden.
von HOLIDAY MAGAZIN & DELSEY PARIS
Der französische Fotograf Olivier Kervern besuchte Havanna zum ersten Mal zur Weihnachtszeit im Dezember 2021 im Auftrag der Zeitschrift Holiday. Er kam nachts an, was er "aufregend und beängstigend zugleich fand, denn man kann sehen, aber man kann nicht sehen. Es war großartig."
In den nächsten Tagen folgte er seiner Intuition und wanderte mit seiner Rolleiflex um den Hals durch die Stadt und ihre Umgebung, um Motive zu fotografieren, die ihm ins Auge fielen.
Es war erst zwei Wochen her, dass Kuba nach zwei Jahren pandemiebedingter Schließung, in denen der Tourismus, eine wichtige Einnahmequelle des Landes, ausblieb, wieder geöffnet wurde. Die melancholische Stimmung der fast touristenfreien Stadt - er war der einzige Gast in seinem Hotel in Centro Habana und sah nur drei Touristen, während er dort war - ist in diesen Bildern wunderschön eingefangen.
Centro
S.144
Diese Aufnahme entstand in einem nicht touristischen Teil des Centro-Viertels, dem "Stadtzentrum" Havannas mit seinen Hotels, Bars, Geschäften, Bürogebäuden und Clubs, wo sich die meisten Besucher versammeln. Sagt
Kervern: "Heutzutage ist es schwierig, ein echter Reisender zu sein. Man ist entweder ein Tourist oder ein Einwohner." Diese Gegend reizte ihn als Reisenden, der in keine der beiden Kategorien passt.
Da Kervern ein diskreter Fotograf ist, der ungern in die Privatsphäre der Menschen eindringt, sind die Personen auf seinen Fotos meist aus der Ferne oder von hinten zu sehen. Auf diesem Bild (
) wird das Paar, klein und allein auf der breiten, leeren Straße, im Sonnenlicht eingefangen, während es sich von der Kamera entfernt.
"In dem Bild gibt es keine Hierarchie", sagt er. "Man weiß nicht, ob das Thema die Menschen oder der Raum ist, die Menschen im Raum oder die Beziehung der Menschen zum Raum."
S.145
"Das ist eine interessante Aufnahme", sagt Kervern, "weil sie an der Grenze zwischen zwei verschiedenen Vierteln, Centro und Vedado, aufgenommen wurde. In Havanna spürt man wirklich den Unterschied, wenn man das Stadtviertel wechselt."
S.156
Das berühmte Wohnhaus Solimar mit seiner geschwungenen Fassade ist ein Wahrzeichen für Architekturliebhaber.
Es liegt an der Grenze zwischen Centro und Vedado und ist ein Beispiel für die Architektur der Stromlinienmoderne, einem Übergangsstil zwischen spätem Art déco und Modernismus. Es wurde von dem Architekten Manuel Copado entworfen und 1944 fertiggestellt.
Dies ist eine der wenigen Aufnahmen Kerverns, auf denen ein Auto zu sehen ist. Er hat es absichtlich vermieden, sie zu fotografieren - nicht einmal die berühmten amerikanischen Modelle aus der Zeit vor der kubanischen Revolution, die endlos repariert wurden und immer noch fahren -, weil sie zu einem solchen Klischee geworden sind.
S.267
"Ich war an der Frau mit den hohen Absätzen interessiert. Sie war diejenige, die ich fotografiert habe. Sie war wie eine Erscheinung, direkt aus einem Roman."
Vedado
S.148
Vedado hat laut Kervern mit seinen Hotels (darunter das riesige Hotel Nacional am Meer aus dem Jahr 1930), Kinos, Bars und Clubs einen wohlhabenderen Charakter als das Centro
.
Diese Aufnahme eines Diners mit amerikanisch geprägter Architektur hat etwas Einsames, Hoppereskes an sich. "Diese staatlich betriebenen Cafés sind riesig, aber sie haben kaum Kunden", sagt er. "Das Ambiente erinnerte mich an Julien Gracqs Roman Le Rivage des Syrtes (Das gegenüberliegende Ufer), in dem es um ein imaginäres Land geht, in dem die Menschen zwischen Hoffnung und Resignation leben und auf einen feindlichen Angriff warten, der nie kommt."
S.157
In diesem begrünten neuen Viertel von Vedado bemerkte Kervern eine Frau, die die Straße entlangging, und fotografierte sie aus der Ferne, während sie ihren Weg fortsetzte. Als sie auf der Treppe stehen blieb, um auf jemanden zu warten, ging er an ihr vorbei und konnte sie von oben fotografieren.
P.159
In diesem bekannten Teil
von Vedado befindet sich das bekannte Yara-Kino mit seiner modernistischen Architektur aus den späten 1940er Jahren. Das Kino befindet sich neben dem Coppelia-Park, in dem sich die berühmte Eisdiele Coppelia befindet, die größte der Welt, untergebracht in einem modernistischen Gebäude in Form einer fliegenden Untertasse aus den 1960er Jahren. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Familien und Freunde am Wochenende. Die staatliche Coppelia-Kette wurde von Fidel Castro gegründet, und ihre Filiale in Havanna diente als Drehort für den kubanischen FilmStrawberry and Chocolate (1994).
S.262
Diese Aufnahme entstand auf dem Malecón, der Straße und Promenade entlang der Küste, wo sich die Einheimischen am späten Nachmittag treffen, um zu angeln, ein Bier zu trinken, das Meer zu beobachten oder einfach mit Freunden und Familie zu entspannen. Wir sehen zwei von ihnen, die sich auf der Uferpromenade unterhalten, winzige Figuren vor dem weiten Himmel.
Casablanca
S.146
Casablanca, ein Dorf in der Gemeinde Regla, ist nur mit einer 10-minütigen Fährfahrt oder mit dem Bus zu erreichen. "Wenn man mit der Fähre ankommt, sieht man einen kleinen Berg", sagt Kervern. "Er sieht aus wie eine einsame Insel." Tatsächlich ist der Berg mit Grün und kleinen Häusern bewachsen, die über Treppen zu erreichen sind. Er wagte sich auf viele von ihnen, um zu sehen, was er sehen konnte, lief stundenlang und verirrte sich. "Ich habe es geliebt", sagt er.
Der Tourismus hat sich in Casablanca nicht übermäßig entwickelt. Die Stadt lockt Besucher mit ihrer natürlichen Umgebung und mit der Burg Morro, einer Festung aus dem 16. Jahrhundert, die den Eingang zum Hafen von Havanna bewacht, mit der Festung San Carlos de la Cabaña aus dem 18.
S.268
"Diese Aufnahme wurde hinter dem Hügel gemacht", sagt Kervern. "Ich ging einfach weiter, ohne zu wissen, wohin ich gehen sollte, und stieß auf dieses Haus und seinen Garten."
Regla
P.147
Regla ist ein Ort an der Bucht von Havanna im gleichnamigen Bezirk. Sie ist nur mit dem Boot oder dem Auto zu erreichen und bietet eine Flucht aus der urbanen Welt Havannas. Voodoo ist in diesem Viertel immer noch sehr wichtig, sagt Kervern. "Man sieht viele ganz in Weiß gekleidete Menschen, die Blumen im Meer treiben."
S.158
"Diese Aufnahme wurde im Zentrum von Regla gemacht, fast im Dschungel. Je weiter man geht, desto weniger Häuser gibt es. Man hat das Gefühl, die Stadt verlassen zu haben und in das
Landesinnere zu gehen."
Cojímar
S.155
Kervern ist vom Zentrum Havannas nach Cojimar, einem kleinen Fischerdorf, gelaufen, ein Ausflug, für den er etwa fünf Stunden brauchte. "Wandern ist wunderbar", sagt er. "Man sieht so viele Dinge, die man sonst nie sehen würde."
Cojímar, das Ernest Hemingway zu Der alte Mann und das Meer inspirierte , wurde nach der Veröffentlichung des Romans im Jahr 1952 zu einer Touristenattraktion.
Nachdem er in einen Regenschauer geraten war, lief Kervern schnell in Richtung Zentrum und stieß auf eine Landstraße, die zu seinem Glück auf der Route des Busses lag, der
zurück nach Centro und zu seinem Hotel fuhr.
